Vollendete Reife verliert die Kindheit nicht

In einem Ausschnitt aus der genialen Vorlesung von Jordan Peterson über Kindheit und das älter werden:

Es gibt noch eine weitere Stufe der Reife.

Als Kinder sind wir absolut erratisch und deswegen auch unreif. Sind wir erfolgreich als erwachsene Menschen sozialisiert, verlieren wir diese Sprunghaftigkeit. Damit verlieren wir aber auch die Fähigkeit totale emotionale Zustände zu haben. Wir sind nicht mehr rückhaltlos fröhlich, denn wir halten uns zurück.

Wir haben jedoch noch keine wirkliche Synthese beider Poole erreicht. Wir sind nicht sowohl Erwachsen und damit kontrolliert — diszipliniert wäre vielleicht das passendere Wort –, als auch erratisch und total. Dieser Schritt kann gegangen werden.

Doch als Kultur sind wir diesen Schritt nicht gegangen. Wir sind stehen geblieben, als disziplinierte Erwachsene — Kinder im Vergleich zu dem, was wir sein können. Deswegen bleibt vielen nichts weiter übrig als sich zu vergiften, in tosend laute Diskos zu gehen und zu glauben, dass Wochenendsaufen einen Ausgleich schaffen kann.

Vervollkommnung ist ein fröhliches Kind — wenn es richtig ist.

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