Arbeit als Selbstfindung und Selbstverleugnung

In einem kleinen Dorf hat jeder Mensch eine ganz besondere Rolle. Der Schmied war der Schmied und der Bauer mit den dicksten Kartoffeln war der Bauer mit den dicksten Kartoffeln. Das, was wir getan haben, war identitätsstiftend. Unser Sein konnte sich in unserem Tun ausdrücken.

Heute ist es anders. Menschen sind nur noch ein kleines unbedeutendes Rädchen in einer brutalen Maschinerie, die in Wirtschaftswundern und -krisen pulsiert wie kleine Universen aus Konsum, Geld und Zerstörung der Welt. Die Arbeit ist nicht mehr Ausdruck unserer Identität, sondern vielmehr Ausdruck der Auflösung von Identität.

Was sagt es über eine Kultur aus, die sich darin ausdrückt, dass man die Hälfte seines Lebens mit Selbstverleugnung verbringt?

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