Philosophie als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme

Wahrheit ist nicht nur eine Eigenschaft von Aussagen. In er Philosophie ist Wahrheit etwas, das Aussagen oder Urteilen zukommt. Dabei ist dieser Wahrheitsbegriff etwas, dessen Ursprung sich in der klassischen, griechischen Philosophie befindet. Das hebräische “אֶמֶת” (eh’-meth) (siehe Wikipedia) ist dagegen viel stärker prozess- und handlungsorientiert.

Das Missverständnis von Wahrheit religiöser Texte im Kontrast zu wissenschaftlichen Texten liegt in den unterschiedlichen Wahrheitsbegriffen. Wahrheit in der Wissenschaft ist ein reiner Erkenntnisbegriff. In religiösen Texten ist der Begriff komplexer und schließt auch Wahrheit als eine Eigenschaft von Handlungen ein.

Der Glaube im religiösen Sinne ist nicht etwa im Sinne einer Überzeugung gemeint, die sich dann im Handeln äußert. Glaube ist die tatsächliche Handlung und äußert sich nur in der Handlung. Die Wahrheit des Glaubens findet sich im Reich von Handlungen also Entscheidungen wieder und nicht im Reich der Unterscheidung.

Diese Loslösung vom konkreten und handlungsorientierten Wahrheitsbegriff religiöser Texte und die Isolierung des einen Aspekts von Wahrheit hat einen Großteil der Philosophie irrelevant gemacht. Zweifellos ist die Isolation und Analyse von begrifflichen Bestandteilen eine nützliche Übung des Denkens und kann die Erkenntnis vorantreiben. Doch die Philosophie hat es verpasst sich den Bezug zum Handeln zu erhalten. Sie hat sich im Elfenbeinturm zu einer flüchtigen Irrelevanz aufgelöst.

In der (universitären) Abstraktion des Wahrheitsbegriffs spiegelt sich die Entwicklung der Philosophie zu parasitärer Irrelevanz wider. Begriffliche Masturbation zur Verschwendung öffentlicher Gelder. Immerhin spart sich die Gesellschaft andere Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen.

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