Posts By: Sascha Fast

Gewohnheiten sind auf unserer Sinnkarte eingezeichnet

Sind Gewohnheiten real? Irgendwie nicht. Denken wir darüber nach, kommen wir schnell zum Schluss, dass Gewohnheiten Konstrukte sind, Hirngespinste gewissermaßen. Wir können sie nicht sehen. In unserem Wohnzimmer liegt eine Yogamatte und der morgendliche Sonnengruß. Doch selbst, wenn wir gründlich darüber nachgedacht haben, gehen wir wie jeden Morgen noch etwas schlaftrunken ins Wohnzimmer und gehen… Read more »

Sinn muss erlernt werden

Es gibt Fähigkeiten und Fertigkeiten, die Voraussetzung für Sinn und Bedeutung sind. Sinn kann auch als Fertigkeit betrachtet werden. Oder kürzer: Sinn muss man können. Je länger wir nich die nötigen Fertigkeiten wie Verantwortungs- oder Opferbereitschaft geübt haben, desto verkümmerter sind sie. Wir geraten in einen Zustand erlernter Hilflosigkeit. Haben wir nie erlebt, wie wir… Read more »

Berufung als Heuristik für Sinn und umgekehrt

Warum gibt es Eigenschaften unserer persönlichen Berufung, die nichts mit dem Inhalt der Tätigkeit, sondern ihren Bedingungen zu tun hat, und nichts mit unserer Einzigartigkeit als Mensch, sondern mit der conditio humana zu tun hat? Der einfache Grund ist, dass eine Berufung den Bedingungen von Sinn unterliegt. Berufung ist ein spezifizierter sinnvoller Zustand eines Teilbereichs… Read more »

Depression ernst nehmen

Eine Sichtweise auf Depression ist Folgende: Der Depressionskranke ist übermäßig pessimistisch und schätzt Situationen prinzipiell schlechter ein als sie sind. Gegen diese Position können wir halten, dass der Depressionskranke vielleicht guten Grund dazu hat, in dieser emotionalen Lage zu sein? Vielleicht sind es nicht die einzelnen Situationen, die er zu pessimistisch bewertet. Vielleicht erscheinen die… Read more »

Moderne als Krankheit als Verfehlen des gemeinten Mensch

Moderne als Krankheit kann dabei nur vor dem Hintergrund des Menschen als Ganzes verstanden werden. Wir müssen von einem Ziel des Menschen, vom ganzen Menschen, ausgehen. Dabei ist der Mensch nicht nur ein funktionierendes Mitglied der Gesellschaft. Seine Arbeitsfähigkeit und die Möglichkeit seiner wirtschaftlichen Nutzung sind nicht die einzigen Eigenschaften, wenngleich dies das zentrale Interesse… Read more »

Nur ein Telos kann uns sagen, was gesund und krank ist

Telos ist das Ziel von etwas. Orthologie ist die Lehre von Zuständen und Prozessen, die zu diesem Ziel hinführen Pathologie ist die Lehre von Zuständen und Prozessen, die von einem Ziel wegführen oder das Erreichen verhindern. Sowohl Orthologie als auch Pathologie können nicht ohne dieses Ziel verstanden werden. Die Unterscheidung von Erreichen und Nichterreichen eines… Read more »

Das Unbehagen der Moderne

Once you settle into a story about your pain, you are extremely reluctant to challenge it. It was like a leash I had put on my distress to keep it under some control. I feared that if I messed with the story I had lived with for so long, the pain would be like an… Read more »

Warum modernes Unbehagen und nicht moderne Angst?

Warum empfinden wir Menschen heutzutage ein Unbehagen? Es ist keine konkrete Angst, obwohl wir allzu gerne bereit sind spontan Angst zu empfinden. Es ist keine Aggression, obwohl wir gerne bereits sind spontan wütend zu werden. Es gibt keinen Grund zu Traurigkeit, obwohl wir gerne bereit sind zu leiden. Vielleicht spiegelt die Formlosigkeit des Unbehagens eben… Read more »

Wie Mitgefühl Leidende zu Sklaven ihres Leids machen kann

Hari benutzt einen Begriff namens Pain-Porn.1 In Büchern über Depression oder Angststörungen beschreiben Autoren ihren Zustand in einer immer überhöhterer Sprache. Dahinter scheint der Versuch zu stecken, einem Nichterkrankten deutlich zu machen, was es eigentlich heißt, wenn man solche Empfindungen hat. Doch warum diese Leidenspornographie? Warum reicht es nicht aus, die Empfindung neutral und nüchtern… Read more »

Fröhlichkeit ist ein seltsames Gefühl

Fröhlichkeit ist ein seltsames Gefühl. Wir können sowohl in Schmerz als auch in Lust erleben. In Lust fröhlich zu sein, sich beispielsweise über ein Geschenk zu freuen, ein warmes Bett im kalten Winterabenden oder einen guten Witz ist intuitiv und leicht. In Schmerz fröhlich zu sein dagegen nicht intuitiv, aber trotzdem schnell einzusehen. Wenn wir… Read more »