Undemokratische Demokratie

Es ist völlig klar, dass die SPD, aber auch die Union, die FDP und weite Teile der Grünen mit der klaren Unterstützung des Afghanistan-Einsatzes gegen den Mehrheitswillen der Bevölkerung stehen. Dennoch bleibe ich dabei: Die Interessen Deutschlands werden auch am Hindukusch verteidigt. quelle

Das Zitat ist nicht sinnentfremdet, wenn man es kürzt:

Gegen den Mehrheitswillen der Bevölkerung bleibe ich dabei. – Peter Struck

Wir werden nicht von Menschen regiert, die umsetzen wollen, was die Bevölkerung will. Was die Bevölkerung will, ist Politikern eher lästig. Und je länger jemand im Amt ist, desto lästiger wird es, vorzutäuschen, man erfülle seine Aufgabe als Volksvertreter.

Psychoterror im Training – Moralische Luftpumpen im öffentlich Rechtlichen

  1. Leistungssport heißt, laufend über die Grenzen zu gehen. Es ist die Aufgabe der Trainer, die Trainierenden unter Druck zu setzen. Es ist die Aufgabe des Leistungssportlers sich selbst unter Druck zu setzen. Wenn es einem das Wichtigste ist, an der Leistungsspitze mitzumischen, muss man bereit sein die gleichen Opfer, körperlich und geistig, zu bringen, welche die anderen bereit sind zu erbringen. Danach selektieren die Trainer ihre Trainierenden, danach wird im Wettkampf selektiert. Leistungssport heißt nicht, das bestmögliche aus jedem herauszuholen, sondern zu selektieren und dann mit den körperlich und geistig Belastbarsten zu arbeiten. Es ist eine Dynamik, die im System steckt. Es werde die besten Selektierer belohnt. Das kann man nicht regulieren, denn im Leistungssport findet man einen Weg, an die Spitze zu kommen.
  2. Alles Gesagte sind gewöhnliche Erfahrungen, die man in einem einfachen Boxverein machen kann. Warum? Weil Boxen selbst ein selektierender Sport ist. Es wird trainiert und selektiert. Immer wenn der Leistungsanspruch und der Grad des Schmerzes hoch ist, wird die Ausfallquote, die Quote derer, die zurückbleiben und es nicht schaffen, hoch. Man muss dazu nur die Attitüde des durchschnittlichen Triathleten und des durchschnittlichen Zumba-Tänzers ansehen.
  3. Vor dem Hintergrund unseres wohlständigen, westlichen Verständnisses von dem, was man zu opfern bereit sein sollte, wirken solche Praktiken missbräuchlich. Die Frage, wie stark man junge Sportler belasten darf, wird (auch) kulturell beantwortet. Empörung ist kein gutes moralisches Urteil, so hoch sie auch sein mag. Andere Kulturen sehen den Westen als wohlstandsverwahlost, schwach und degeneriert an. Solche Beiträge verschleiern, dass das moralische Urteil erst noch gefällt werden muss und nicht vorausgesetzt werden kann. Schon gar nicht, wenn man nicht ein moralisches Fundament besitzt wie eine Religion.
  4. Sehr deutlich ist im Beitrag und in den Kommentaren, dass es sich hier um einen Konflikt der weiblich-biologischen Grundannahmen von Moral und der rücksichtslosen Wettkampfsituation gegen andere handelt. Man muss nur mal versuchen nach ähnlicher Kritik in Bezug auf Jungs oder Männer zu suchen, in denen die Jungs und Männer mit gleicher Einigkeit und moralisch unfundierter Empörung reagieren. Männer sind seit Anbeginn unserer Evolution als Menschen diejenigen, die zum Wohle anderer geopfert werden. Während es einst zum weiblichen Ideal gehörte, sich für andere aufzuopfern, gehört es nach wie vor zum männlichen Ideal, bereit zu sein, für andere zu sterben. Es ist ein verhaltensbiologischer Konflikt für Frauen, in sozialen Situationen sowohl Körper als auch Psyche für Status und/oder Ressourcen zu opfern. Männer dagegen gewinnen erst ihren Platz in der Welt, indem sie ihren Körper und ihre Psyche gefährden und opfern, um überhaupt in Betracht als würdige Menschen zu kommen. Kurz: Verhaltensbiologisch (das ist nicht moralisch!) haben Frauen einen Wert an sich, Männer dagegen nicht. Diesen instinktiven Motiven können wir uns nicht entziehen, sondern allenfalls in moralisch gewollte Bahnen lenken.

Dieser Beitrag zeigt sehr deutlich, dass der Westen moralisch gesehen, nichts weiter als eine Luftpumpe ist. Hier wird die Gelegenheit verpasst, sich tief und mit Blick auf das Wohl der jungen Sportler mit dem Phänomen Leistungssport auseinanderzusetzen. Was hier als Moral verkauft wird, ist nichts weiter als instinktiv motivierte Empörung. Es zeigt, dass die westliche Kultur nicht fortschreitet, sondern sich auflöst, sodass nichts weiter zurückbleibt als unser Intinkt. Zumindest ist das die Deutung, die sich nahtlos in das Phänomen Moderne als Krankheit einfügt.

Was ist eine Sucht?

Eine Sucht könnte man als Gewohnheit kurzfristige und oberflächliche Lösung des emotionalen Zustands anzustreben, anstatt die langfristig orientiert die Ursache in Angriff zu nehmen.

Wer sich die Zeit nimmt und selbst beobachtet, wird überrascht sein, wie viel Suchtverhalten er zeigt.

Unverstandene Unzufriedenheit braucht Demut

Wir können unzufrieden sein, ohne die Ursache zu kennen. Die Ursache ist das unerfüllte Sollen. Doch bevor man zur Lösung des Problems gehen kann, muss man an der inneren Ursache für die Unzufriedenheit arbeiten: Unwissenheit darüber, was soll und was nicht.

Dafür ist Demut nötig: Man muss akzeptieren, dass etwas soll, dass man nicht bestimmten und nicht ändern kann.